Ein Startup zu gründen ist heutzutage der Traum vieler Jobeinsteiger oder Young Professionals und eine echte Alternative zur klassischen Konzern-Karriere. Doch viele haben keine Ahnung, wie man das überhaupt anstellt. Dabei ist es gar nicht so schwer! Im Folgenden haben wir zusammengefasst, wie du in 10 Schritten aus deiner Business-Idee ein Startup aufbauen kannst.
1. Startup-Idee finden
Für viele stellt dieser Schritt die größte Hürde dar. „Wie finde ich eine innovative Idee für ein revolutionäres Startup? Es gibt doch schon so viel da draußen?“. Erster Tipp: So revolutionär muss die Idee gar nicht sein. Aber dazu im nächsten Schritt mehr. Zunächst solltest du ein wachsames Auge darauf haben, was Dinge und Probleme sind, die dich in deinem Alltag nerven. Am wichtigsten bei deiner Idee ist der sogenannte „Problem – Solution-Fit“! Du musst also herausfinden, ob auch andere dieses Problem haben und ob dein Produkt für sie dafür in Frage käme. Bei der Design Thinking Methode beispielsweise geht es sehr viel um genau dieses Thema. Vielleicht findest du einen spannenden Workshop dazu?
2. Marktcheck durchführen
Du hast eine Idee gefunden? Dann kläre folgende Fragen: Gibt es deine Idee schon? Vielleicht in einem anderen Land? Wie viel Potenzial bietet der Markt? Wie kann man sich von der Konkurrenz absetzen? In der heutigen Zeit gibt es fast nichts noch gar nicht. Die Frage ist vor allem: Was machst du bzw. macht ihr besser als die anderen?
3. Feedback sammeln
Suche dir Sparringspartner! Nutze das Netzwerk und hole dir erstes Feedback, zum Beispiel von Freunden, Kollegen oder Kommilitonen, Coworkern oder anderen Gründern auf Netzwerk-Events. Davon gibt es vor allem in den größeren Städten mittlerweile sehr viele. Vielleicht findest du darüber auch Mitgründer und Gleichgesinnte? Wichtig ist, dass du konstruktives Feedback erhältst!
4. Team zusammenstellen
Ein Gründerteam ist dann gut aufgestellt, wenn möglichst viele verschiedene Kompetenzen abgedeckt werden. Im Idealfall ist z.B. ist ein Dreier-Team wie folgt aufgebaut: Eine(r) für Strategie & Produkt, eine(r) für Marketing & Sales, ein(e) Techie für’s Programmieren. Ein Team mit fünf Techies kann zwar fantastische Apps oder Plattformen programmieren, aber wenn sich niemand mit den Business-Komponenten auskennt, um das Produkt an den Markt zu bringen, ist das Produkt nichts wert. Das ist übrigens auch ein Punkt, auf dem bei Pitches sehr genau geachtet wird! Die Idee kann noch so gut sein, wichtig ist das Team dahinter!
Falls du zu Anfang noch keine Mitgründer hast, ist das kein Problem. Dann widme dich erstmal deinem Geschäftsmodell. Sobald du dein Netzwerk erweiterst, lernst du automatisch viele neue Leute kennen!
5. Geschäftsmodell entwickeln
Spätestens jetzt ist es an der Zeit, aus deiner Idee ein echtes Business Modell zu machen. Wie wird das Startup später Geld verdienen? Was ist das Alleinstellungsmerkmal des Produktes? Welche Ressourcen und Schlüsselpartner werden benötigt? Welche Kostenstruktur musst du berücksichtigen? Du kannst hier das Lean Canvas oder Business Model Canvas nutzen, um deine Geschäftsidee strukturiert und in wenigen Schritten zu visualisieren und dein Werteangebot zu verinnerlichen.
6. Geschäftsidee validieren
Mithilfe eines Prototypens oder Minimum Viable Products (MVP) – also einer kleinst möglichen Version deines späteren Produktes – kannst du nun erste Daten von potenziellen Kunden sammeln. Führe persönliche Interviews oder baue eine Landing Page, auf der du dein Produkt kurz beschreibst und E-Mail Adressen von Interessenten einsammeln kannst. Je mehr Feedback du von zukünftigen Kunden hast, desto leichter kannst du ein erfolgreiches Produkt nach deren Bedarfen entwickeln und auf den Markt bringen!
7. 99 Problems but a Pitch ain’t one
Erstelle ein überzeugendes Pitchdeck und übe, übe, übe! Bevor du damit an Investoren herantrittst, trage deinen Pitch vor Bekannten, Coworkern oder anderen Gründern vor und hole dir konstruktives Feedback – auch nicht nur für den Pitch, sondern auch dein Geschäftsmodell. Mittlerweile gibt es viele Pitch-Wettbewerbe, bei denen du direkt vor einem größeren Publikum vortragen und danach wichtige Kontakte knüpfen kannst. Hierfür solltest du jedoch bereits professionelles Feedback z.B. in einem Pitchtraining oder Startup Inkubatoren und Accelerator-Programm bekommen haben.
8. Get a little help
Nutze Startup Inkubatoren und Accelerator-Programme, um von persönlichen Coachings sowie einem großen Netzwerk aus Mentoren, Experten & Gleichgesinnten zu profitieren. Es gibt inzwischen sehr viele, ein großer Teil davon auch speziell für Frühphasen-Startups, bei denen zu Beginn nur die Idee oder das MVP stehen muss. Informiere dich, welches Programm am Besten zu deiner Phase, dem Produkt und der Zukunftsvision passt (präsenz / remote, nationale / internationale Ausrichtung, Geschäftsanteile für Kapital oder Medialeistung abgeben oder ohne Equity,…).
9. Bekannt werden
Langsam ist es an der Zeit, euch mit mit PR und Marketing zu befassen. Unterschätzt nicht die Pressearbeit! Nie wieder wird es so einfach sein, in die Medien zu kommen, wie mit dem Launch eines spannenden neuen Startups! Das Gute: Hierfür braucht ihr kein großes Werbebudget! Auf Bekannt ohne Budget findet ihr hilfreiche Tipps zu den Themen PR, Content Marketing und Storytelling. Das Thema Growth Hacking ist auch wichtig für euch – hier geht es um Themen wie Ads, Automatisierung, Funnels etc. Gute Anlaufstellen (vor allem für Rheinländer) sind Pirate Skills und die Growth Europe.
10. Finanzierung suchen
Mit einem gut zusammengesetzten Team, einem geschärften validierten Geschäftsmodell und einem perfekten Pitch seid ihr jetzt bereit, an Investoren heranzutreten! Die Erfolgschancen liegen am höchsten, wenn ihr dies nicht über Kaltakquise tun müsst, sondern euch bereits ein großes Netzwerk aufgebaut habt und auf genügend Events wart, um bereits einige Investoren in eurer Kontaktliste zu haben. Oder zumindest genug Leute zu kennen, die euch ein Intro machen können.
Bonus-Tipp: DURCHHALTEN!
Es sind bisher wenige Einhörner vom Himmel gefallen und in Amerika gilt: Bist du nicht mindestens einmal gescheitert, bist du kein echter Gründer! Die Methoden, die andere Startups bereits erfolgreich eingesetzt haben und die wir immer wieder vermitteln, leben von Tests, Iterationen und Anpassungen. Das heißt, manchmal geht es einen Schritt vorwärts und zwei Schritte rückwärts. Dafür ist die Wahrscheinlichkeit hoch, mit ständigem Feedback direkt von den Kunden irgendwann einen Volltreffer mit deinem Produkt zu landen! Viel Erfolg dabei 🙂
Bitte beachte, dass diese Schritte nicht immer strikt in der gleichen Reihenfolge stattfinden müssen – sie variieren je nach Idee, Team und Phase! Sie sollen dir eine grobe Richtlinie geben, welche Schritte grundsätzlich für das Gründen eines Startups notwendig sind.
Hinterlasse einen Kommentar